Kennst du das Gefühl, ständig unter Strom zu stehen? Als würdest du nie wirklich abschalten – nicht mal im Schlaf?
Willkommen in einer Welt, in der Stress zur neuen Normalität geworden ist. Was früher eine kurzfristige Überlebensreaktion war, ist heute ein Dauerzustand geworden. Unser Körper wurde jedoch nicht für diesen chronischen Alarmmodus gemacht und genau das spüren immer mehr Menschen: durch Erschöpfung, Schlafprobleme, Entzündungen oder diffuse Beschwerden.
In diesem Artikel erfährst du, warum Stress nicht gleich Stress ist, welche zentrale Rolle das Hormon Cortisol dabei spielt, warum dein Darm eine Schlüsselrolle für dein Wohlbefinden übernimmt und was du tun kannst, um wieder mehr innere Balance zu finden.
Es gibt Lebensphasen, die stressiger sind als andere - das kennt wohl jeder. Doch nicht nur die Intensität, sondern auch die Art des Stresses spielt eine entscheidende Rolle.
Wusstest du zum Beispiel, dass ein gewisses Mass an Stress sogar gesund sein kann? Für unsere Vorfahren war akuter Stress, etwa beim Jagen oder bei Gefahr überlebenswichtig. Sobald die Bedrohung jedoch vorüber war, konnte der Körper wieder in einen entspannteren Modus zurückkehren.
In der heutigen Welt sieht das anders aus: Unser moderner Alltag ist geprägt von dauerhafter Reizüberflutung, Leistungsdruck, Multitasking und ständiger Erreichbarkeit. Diese Form von chronischem Stress überfordert unser System, insbesondere, weil erbguttechnisch immer noch viel auf der Zeit der Jäger und Sammler basiert, obgleich diese bereits 10-20'000 Jahre zurückliegt.
Heutzutage sind viele Menschen gezwungen, sich dem schnellen Rhythmus unserer Zeit anzupassen, sei es im Berufsleben, im privaten Umfeld oder durch den ständigen Reizüberfluss von Aussen. Hinzu kommt die intensive Belastung durch Blaulicht, das von Bildschirmen aller Art ausgestrahlt wird und gesunden Schlaf erschwert. Denn Blaulicht wirkt wie ein starkes Stimulans und signalisiert dem Körper Wachheit, selbst dann, wenn eigentlich Ruhe angesagt wäre.
Während in der früheren Zeit körperliche Aktivität zum Alltag gehörte, bewegen wir uns heute oft zu wenig. Gleichzeitig nehmen wir mehr Energie auf, als wir verbrauchen. Dies hängt natürlich stark von Faktoren wie Herkunft und Lebensstil oder Alter ab, aber wir alle stehen vor der Herausforderung, eine Balance zu finden: Nicht zu viel psychischer Stress, aber auch nicht zu wenig körperliche Aktivierung.
Ein zentrales Hormon im Zusammenhang mit Stress ist Cortisol. Es wird über die sogenannte HPA-Achse (Hypothalamus–Hypophyse–Nebenniere) freigesetzt und beeinflusst zahlreiche Prozesse im Körper.
Cortisol erhöht den Blutzuckerspiegel, hemmt Entzündungen, beeinflusst Schlaf, Stimmung, Appetit – sogar das Gedächtnis. Normalerweise reguliert der Körper diesen Prozess über ein negatives Feedback-System. Doch bei chronischem Stress gerät dieser Regelkreis aus dem Gleichgewicht.
Wird der Körper dauerhaft gestresst, reagieren die Rezeptoren nicht mehr ausreichend auf Cortisol, es entsteht eine Cortisolresistenz. Die Folge: Der Körper produziert weiter Cortisol, doch es kann nicht mehr wirksam eingesetzt werden, besonders nicht dort, wo es Entzündungen eindämmen oder Energie bereitstellen sollte.
Ein aufgedunsenes oder geschwollen wirkendes Gesicht kann oft als das sichtbare Zeichen für einen dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel angesehen werden, auch als das sogenannte „Cortisol Face“. Doch ist dies wirklich ein verlässliches Anzeichen für einen hohen Cortisolwert? Die Antwort ist nicht so eindeutig. Zwar kann Cortisol eine Rolle bei der Entstehung solcher Symptome spielen, jedoch gibt es auch viele andere Ursachen, die ein geschwollenes Gesicht verursachen können. Es ist daher wichtig, differenziert zu betrachten, was hinter den sichtbaren Veränderungen stecken könnte.
Es ist wichtig zu verstehen, dass das „Cortisol Face“ nicht immer auf einen erhöhten Cortisolwert zurückzuführen ist. Es kann ein Hinweis auf eine Vielzahl von Faktoren sein, die den Körper belasten. Wer diese Symptome bei sich bemerkt, sollte sich nicht nur auf den Cortisolwert konzentrieren, sondern auch andere mögliche Ursachen in Betracht ziehen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Stressbewältigung, Schlafhygiene und Ernährung ist entscheidend, um das allgemeine Wohlbefinden zu fördern und das Gesicht von übermässigen Schwellungen zu befreien.
Rund 60–80 % unseres Immunsystems befinden sich im Darm (Wiertsema et al., 2011). Eine gesunde, intakte Darmbarriere ist somit entscheidend für unsere körperliche und psychische Belastbarkeit.
Ein häufiges Problem: das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom. Dabei wird die Darmwand durchlässig, oft ausgelöst durch: Alkohol, Rauchen, Zucker, Gluten, verarbeitete Lebensmittel, Medikamente und Stress
Das Leaky-Gut-Syndrom ist heute weit verbreitet, oft auch deshalb, weil wir die Warnsignale unseres Körpers im hektischen Alltag nicht mehr richtig wahrnehmen.
Eine ausgewogene Ernährung, der bewusste Verzicht auf Suchtmittel und ein achtsamer Umgang mit Stress und Erholung sind entscheidend für unsere Gesundheit. Doch in einer Gesellschaft, die ständig „on“ sein will - immer schneller, immer mehr, immer dabei - geraten diese Grundpfeiler leicht in den Hintergrund.
Dabei spricht unser Körper oft eine andere Sprache als unser Geist es manchmal glaubt: Er braucht Pausen, Stabilität und Pflege, auch wenn unser Kopf auf Dauerbetrieb eingestellt ist.
Gerade unser Darm spielt in diesem Zusammenspiel eine zentrale Rolle. Ihn gesund zu halten, bedeutet, sowohl körperlich als auch mental langfristig im Gleichgewicht zu bleiben.
Chronischer Stress wirkt tiefgreifend auf unseren Körper:
Bitte beachte jedoch immer: Die Reaktion auf Stress ist individuell: abhängig von Genetik, Alter, Geschlecht, Persönlichkeitsstruktur und Erfahrungen.
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